Sport ist gesund. Das weiß ein jeder. Je mehr Sport man treibt, desto gesünder ist es. Klarer Fall. Wenn man nun noch mehrere Sportarten miteinander kombiniert, dann ist das sowieso das allergesündeste, das es auf der Welt überhaupt gibt. Nach dieser These handeln auch die Mitglieder der Wandergruppe des Wickersdorfer Heimatvereins.
Ihr Sport ist ja das Wandern. Es kam aber schon verschiedentlich vor, dass solch eine Wanderung noch durch den Besuch und die Nutzung einer Bowlingbahn ergänzt wurde. Was durchaus auch ein schöner Sport ist. Und gerade zum Abschluss einer Wandersaison bietet es sich doch regelrecht an, das übliche Programm auf diese Weise noch etwas aufzulockern. Mit diesem Vorsatz ging wohl Dr. Uli Knopf an die Sache heran, als er für den 02. November die letzte Wanderung des Jahres 2024 plante. Genauso stand es dann nämlich in der Einladung, die unter den Wanderfreunden verteilt wurde.
Einen entscheidenden Unterschied zu unseren üblichen Terminen gab es dabei aber doch. Finden unsere Wanderungen normalerweise sonntagnachmittags statt, fiel sie diesmal auf einen Samstag. Und mit 15.30 Uhr war auch der Start relativ spät angesetzt. Am Ende ging aber alles genau auf.
Wir trafen uns also, wie üblich, auf dem Dreieck. Während sich da in der Regel stets nur Autos mit Saalfelder Kennzeichen treffen, beinhaltete unsere Fahrgemeinschaft heute ein Fahrzeug aus Bayern und eines aus Österreich. Aus Amberg war Willys Sohn Ralf mit Ehefrau Elfriede angereist und Tochter Isabell war mit Gemahl Helmut und ihrer Tochter Leni zu Besuch bei Carola und Kuno Rosenbusch. Somit reihten sich nach Adam Ries also noch 5 Gastwanderer in unsere Truppe ein.
Als ich auf dem Dreieck ankam, waren 2 Autos bereits unterwegs und weitere 2 standen eben startbereit. Mir wurde die Ehre zuteil, im komfortablen BMW von Ralf chauffiert zu werden. Hinter dem Wagen der Familie Rosenbusch, der von Carola Gefahren wurde, machten wir uns auf den Weg nach Bad Blankenburg.
Wissend, dass die Straße von Unterwirbach nach Bad Blankenburg gesperrt ist, versuchten wir am Kreuzweg noch, durch Hupen Carola davon abzuhalten, in diese Richtung zu fahren, leider fiel deren Reaktion aber ungenügend aus. Später, als sie bemerkte, dass wir nicht mehr hinter ihr herfuhren, konnte die Lage allerdings telefonisch noch entschärft werden. Unser erstes Ziel, das Allianzhaus in Bad Blankenburg wurde so von allen gegen 16.00 Uhr erreicht – womit Ulis Plan bis hierhin vollständig erfüllt war.
Am Kuchenangebot des Café – Restaurants des Allianzhauses gibt es normalerweise nichts auszusetzen. Nur für meinen mäklig verwöhnten Gaumen war natürlich wieder mal nicht das richtige dabei. Am Ende musste ich trotzdem zum Glück nicht verhungern. Und das sogar, ohne unseren Zeitplan zu gefährden. Der Abmarsch vom Allianzhaus in Richtung Bowlingbahn Schwarza war für 17.00 Uhr vorgesehen und fand ausgesprochen pünktlich statt. Diese Strecke war zu Fuß zu absolvieren und erfüllte damit den Tatbestand der Wanderung, die ja das Hauptanliegen einer Wandergruppe darstellt. Etwa 45 Minuten hatte Uli dafür eingeplant. Dass wir dabei nicht an der Saale hellem Strande, sondern am Ufer der Schwarza entlang ziehen mussten, war im Vorfeld eindeutig und unmissverständlich aufgeklärt worden.
Bei unserem Start vom Allianzhaus hatte es bereits gedämmert – nun, während unseres Fußweges, brach die Nacht über uns herein. Erstmals in dieser Saison, dass wir unser Endziel erst erreichten, als es bereits dunkel war. Was irgendwie natürlich auch dieser blödsinnigen Zeitumstellung zu verdanken ist, von der sich unsere gewählten, deshalb aber in keiner Weise bürgernahen, Volksvertreter in Berlin und Brüssel nicht trennen können.
Unsere Ankunft im Sportlerheim Schwarza erfolgte also wiederum sehr pünktlich. Nun warteten wir erstmal auf Willy, der direkt aus Wido gefahren kam und mit seinem Auto unsere Fahrer nach Bad Blankenburg bringen sollte. Zweck der Veranstaltung war es, unsere am Allianzhaus stehen gebliebenen Fahrzeuge hierher ins Sportlerheim umzusetzen. Wiederum ein Teil des Planes, der ausgezeichnet funktionierte. Womit schließlich Leute und Ausrüstung vollständig in Schwarza angekommen waren. Hier konnten wir uns nun dem zweiten sportlichen Teil, dem Bowling, widmen. Uli hatte zwei Bahnen reserviert, die meiner Meinung nach auch beide voll belegt waren. Martina Leipold und Willy Otto nahmen aus gesundheitlichen- und Altersgründen am aktiven Bowlingwettkampf nicht teil.
Nun ist das mit dem Wettkampf bei uns natürlich so eine Sache. Man darf das Ganze freilich nicht zu übertrieben ernst nehmen. Vorherrschend läuft das alles nach dem Motto, dabei sein ist alles. Es sind da nämlich durchaus spürbare Klassenunterschiede mit am Start. Ich will da nicht von Profis sprechen, aber einigen Mitspielern merkt man schon an, dass sie sich wesentlich intensiver mit dem Bowlingsport befassen, als halt manch anderer. Entsprechend fällt dann am Ende natürlich die Wertungsliste aus und es ist überhaupt keine Frage, das dem Besten der Sieg von ganzem Herzen gegönnt wird.
Auf eine offizielle Siegerehrung wurde also verzichtet, hatten doch die Sieger Grund genug, sich mit stolzgeschwellter Brust ihrem Abendbrot zu widmen. Dies schloss sich unmittelbar und nahtlos dem sportlichen Teil an und wurde natürlich gemeinsam eingenommen. Auch da gab es wieder Klassenunterschiede. Waren einige bescheiden mit einer Seniorenportion zufrieden, wurde am Tisch auch ein sogenanntes Monsterschnitzel bestellt. Dieses hatte die Größe mindestens eines halben Klodeckels und über sein Gewicht will ich mich hier nicht weiter auslassen. Aber es wurde alles aufgegessen, wobei ich von meiner Seniorenportion tatsächlich richtig satt war. Am Ende packten wir unsere sieben Sachen wieder zusammen und schlossen mit dieser wunderbar gelungenen Aktion die Wandersaison 2024 ab. Dr. Uli Knopf bekam von Ingrid noch eine kleines Präsent für die ausgezeichnete Organisation und Führung unserer Wanderungen überreicht. Natürlich hatte ein jeder seinen Obolus dazu beigetragen. Ingrid erwähnte noch, dass es ja womöglich auch an einem schönen Wintertag mal eine Wanderung geben könnte. Nächstes Jahr, wenn die Sonne wieder höher steht, denke ich mal, geht es auf alle Fälle wieder los.
Heimatverein Wickersdorf e. V. Eddy Bleyer
November 2024