verbreitete der Hoheneichener Posaunenchor am 4. Adventssonntag 2022 auf dem Dorfplatz in Wickersdorf.
Es war ein arg frostiger Tag, was den Glühwein der Freiwilligen Feuerwehr zu einem begehrten Heizmittel machte. Die Kameraden hatten sich im Vorfeld überlegt, eventuell auch ein paar Bratwürste anzubieten, kamen von diesem Plan dann allerdings auf Grund der äußeren Bedingungen wieder ab. Eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung.
Trotz der eisigen Temperatur, aber vielleicht angelockt vom Duft des Glühweins (das ist nicht so ganz ernst gemeint), versammelte sich eine ansehnliche Zahl von Bürgerinnen und Bürgern vor dem Vereinshaus. Dabei war schon auffällig, dass der Glühweinstand doch ziemlich hoch frequentiert wurde. Ein sehr angenehmer Effekt für diejenigen, die ihn anbieten. Merken sie dadurch doch, dass ihr Einsatz gern in Anspruch genommen wird.
Die Ankunft der Musiker passierte pünktlich um 16.00 Uhr. Bei der Kälte kaum vorstellbar, dass sie vorher bereits je einen Auftritt in Volkmannsdorf und in Kleingeschwenda hatten. Mir erfroren schon fast die Finger, weil ich immer mal für ein paar Sekunden meine Kamera in der Hand halten musste, um zu fotografieren. Aber echte Posaunenbläser sind offensichtlich hart im Nehmen. Tapfer packten sie ihre Instrumente aus und begannen schließlich auch tatsächlich zu spielen. Die meisten mit, einige aber auch ohne Handschuhe. In meinen Augen so oder so eine aberwitzige Leistung. So war diesmal bei unserem üblicherweise sehr präzise spielenden Posaunenchor ab und zu wahrnehmbar, dass mancher Spieler nicht so ganz auf Anhieb den richtigen Ton traf. Unter den gegebenen Umständen halte ich das allerdings für mehr als entschuldbar. Sven-Holger Schier erklärte mir dann später auch noch, dass die Ventile der Instrumente ab einer gewissen Froststufe sehr schwergängig werden und nahezu eingefrieren. Da hilft weder Öl noch Glühwein. Eine Erklärung, die mir absolut einleuchtet.
Über eine halbe Stunde hielten die Bläser ihrer derart misslichen Lage stand. Die herrliche Adventsmusik erwärmte, ergänzt durch die Wirkung des Heißgetränkes, die Herzen ihrer Zuhörer. Am Ende bedankte sich das Publikum bei den Akteuren mit einem lang anhaltenden und wohlverdienten Applaus. Die Bläser des Posaunenchores strebten anschließend zielstrebig der Gastwirtschaft in Lositz zu, wo sie noch ein wenig – unter hoffentlich angenehmeren Bedingungen – feiern wollten.
Ein herzliches Dankeschön hallt ihnen heute noch von ihren Wickersdorfer Zuhörern nach.
Heimatverein Wickersdorf e.V. Eddy Bleyer
Dezember 2022