Eigentlich sollte es am 13. September 2020 noch mal eine richtige Wanderung geben. Geleitet von Dr. Uli Knopf und angereichert mit Informationen zu Landschaft und Geschichte. Ein Besuch der Talmühle, wo an diesem Tag zum Tag des offenen Denkmals eingeladen wurde, sollte der krönende Abschluss dieser Wanderung werden. Wegen Verbindungs-problemen zwischen Uli und Norbert Lang kam es aber schließlich zu einer Planänderung seitens unseres Wanderführers. Diese wiederum führte zur Absage der Wanderung. Als uns schließlich eine Antwort von Norbert vorlag, war es bereits zu spät. Also gingen wir anderweitig in die Offensive.
Per Mail verbreitete ich Norberts Einladung zu seiner Veranstaltung unter den Mitgliedern des Heimatvereins. Mit selbiger Post informierte ich gleich, dass jeder auf eigene Faust das Ziel erreichen müsste, ein Treffen um 14.00 Uhr auf dem Dreieck allerdings der Einsamkeit beim Wandern entgegenwirken könnte.
Dass mir genau zu diesem Zeitpunkt ein WM Lauf der Moto-GP Motorräder die Trennung von meinem Fernsehsessel absolut unmöglich machen würde, hatte ich dabei leider nicht bedacht.
Ungeachtet dessen kam eine Wandergruppe, bestehend aus Wilhelm Otto und Ehefrau Ingrid Müller, Elisabeth Meißner und ihrer Tochter Beate Hertel sowie unserem gemeinsamen Freund aus der Lebensgemeinschaft, Jürgen Breuer, meinem Vorschlag nach und traf pünktlich, wie vereinbart, am Dreieck ein. Infolge meines Nichterscheinens marschierte sie schließlich von dort aus in Richtung Talmühle los. Unabhängig davon zogen auch unser Vereinsvorsitzender Haiko Jakob und seine Gemahlin Simone unter Nutzung geringfügiger motorisierter Hilfsmittel demselben Ziel entgegen. Mir selbst war es leider erst am Ende des Motorradrennens, kurz vor 15.00 Uhr, möglich, meinen Marsch zur Talmühle anzutreten.
Auf halbem Weg kam mir bereits Jürgen entgegen, der sich vom Rest der Truppe getrennt hatte und schon wieder auf dem Heimweg war. Alle anderen fand ich schließlich gemütlich an einem Tisch beisammen in der Sonne sitzend, als ich mein Ziel erreichte. Sie hatten sich mit Getränken versorgt und auch schon einen Rundgang übers Gelände hinter sich. Im Nebengebäude zerlegte das Sägegatter, bedient vom alten, gemeinsam mit dem jungen Talmüller, ratternd einen Baumstamm nach dem anderen zu Brettern. Darum herum zahlreiche Gäste, die die alt – ehrwürdige Maschine bei Ihrer Arbeit bestaunten. Insgesamt kann man wohl sagen, dass die Veranstaltung eine durchaus ansehnliche Menge von Besuchern angelockt hatte, die sich bei dem schönen Wetter und den Angeboten der Gastgeber sichtlich wohlfühlten. Ich kam gerade noch rechtzeitig, um die letzte Flasche Saalfelder Bier zu ergattern. Reserven an anderen Biersorten waren aber wohl zum Glück noch vorhanden. Alles in allem möchte ich der Familie Lang bescheinigen, ihren Gästen ein paar sehr gemütliche Stunden mit Schau- und Unterhaltungswerten geboten zu haben, wie man sie so nicht überall finden kann.
Gegen Ende zerfiel unsere Wandergruppe schließlich wieder in einzelne Trüppchen, die sich getrennt auf den Heimweg machten. Ich schloss mich dabei der Familie Otto / Müller an. Das brachte mir schließlich die Gelegenheit ein, Zeuge zu werden, wie Ingrid einen ganzen Sack voll prächtige und offensichtlich ganz frisch gewachsene Steinpilze fand. Für einen solch angenehmen Nachmittag kein schlechter Abschluss. Leider versäumte ich es, davon wenigstens ein vernünftiges Beweisfoto zu machen. Stattdessen dokumentierte ich mit meiner flinken Kamera die wunderbare Farbenpracht und -vielfalt der am Weg stehenden Fliegenpilze. Was ich nun im Nachhinein als absolut lohnenswerte Motive empfinde. Wie ich am Ende eigentlich die ganze „Wanderung“ als sehr lohnenswert empfand.
Heimatverein Wickersdorf e.V. Eddy Bleyer
Fotos: Haiko Jakob, Eddy Bleyer