Wenn in der Natur die dunklen Stunden überwiegen, kehrt bei uns Menschen eine besinnliche Zeit ein. Die Adventszeit, in welcher nach altem christlichen Brauch der nahenden Ankunft des Christkindes gedacht wird.
Was den Charakter und die zunehmend geruhsame Stimmung dieser Tage noch betont, ist die Musik, die sich ganz speziell für diesen Abschnitt des Jahres schon in grauer Vorzeit entwickelte. Gerade wegen ihrer friedfertig versonnenen Ausstrahlung halten die Menschen weltweit nun seit hunderten von Jahren an dieser Musik fest und lassen sich gern von ihr verzücken. Selbst Menschen, die die Geburt des Christkindes für ein Märchen halten, können sich der versöhnenden Wirkung dieser Musik kaum entziehen.
Keine hundert, aber doch schon etliche Jahre wird der Posaunenchor Hoheneiche also in der Adventszeit aktiv und kommt in unsere Dörfer, um uns am Zauber der Adventsmusik teilhaben zu lassen. Im Zusammenwirken mit dem Heimatverein wächst diese Betriebsamkeit nun auch in Wickersdorf zu einer wunderbaren Tradition heran. So also auch am vierten Adventssonntag, dem 22. Dezember anno 2019. Diesmal allerdings ein wenig anders als in den vielen vergangenen Jahren.
Ganz früher waren die Bläser meist völlig ungeschützt den Unbilden der Witterung ausgesetzt. Später konnten sie unter dem Vordach des neuen Backhauses oder im Backhaus selbst etwas Deckung vor Regen- und Schneegestöber finden. Dies alles waren aber nur recht unvollkommene Lösungen. Deshalb kam dieses Jahr an dieser Stelle unsere neue Bühne ins Spiel.
Nach eineinhalbjähriger Bauzeit nun endlich fertig gestellt, ist sie ein Bollwerk gegen Wind und Wetter. Und damit bestens geeignet für die Aufführung musikalischer Darbietungen jeglicher Art. Von Marc Munzert mit heimeligen Lichteffekten versehen, wirkt sie zudem noch sehr dekorativ. Auf dieser Bühne fühlten sich die Mitglieder des Posaunenchores sichtlich wohl und präsentierten ein ganz entzückendes Adventsprogramm.
Vor der Bühne war das gut gelaunte Publikum platziert. Und, wie stets bei solchen Veranstaltungen, hatten die Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr natürlich ihr Versorgungsmobil aufgestellt. Mit Glühwein und Thüringer Rostbratwurst sorgten sie dafür, dass die Stimmung nicht wegen Hunger und Durst ins Wanken geraten konnte.
Sehr günstig wirkte sich auch das nicht allzu kalte und halbwegs trockenen Wetter aus. Diesen Vorteil konnten freilich nur die Besucher genießen. Den Bläserinnen und Bläsern auf der Bühne hätte nämlich selbst das schlimmste Sauwetter nichts anhaben können.
Heimatverein Wickersdorf Eddy Bleyer
Fotos: Haiko Jakob, Eddy Bleyer