Gute Vorbereitung ist alles. Nach dieser Devise hatten wir uns am Freitagnachmittag nochmal getroffen. Generalprobe lautete die Aufgabenstellung.
Große Probleme macht uns unser Repertoire ja eigentlich gar nicht. Die meisten Lieder kriegen wir normalerweise so ziemlich aus dem FF hin. Allerdings gibt es auch ein paar, wo man am Anfang teilweise nicht so richtig weiß, was wohl am Ende rauskommt. Das sind aber zum Glück wirklich nur ein paar. Der erst dieses Jahr neu ins Repertoire genommene Titel „Pictures of matchstickman“ von Status Quo gehört auf jeden Fall dazu. Eigentlich hört sich der Song gar nicht so schwer an, hat allerdings seine Tücken. Manchmal tun wir uns ein bisschen schwer damit.
Eine große Rolle spielt auch, dass sich unsere erst kürzlich dazugewonnene junge Germanin Ines in den letzten Monaten zunehmend gut in die Band integriert. Selbstverständlich erfordert es auch zusätzliche Probezeit, Ines in größerem Umfang in unsere Musik einzubinden. Der Aufwand lohnt sich allerdings, weil Ines‘ Beiträge unser Spiel um einige Stufen im Niveau anhebt.
Einen großen Vorteil haben wir dieses Jahr auch dem Heimatverein zu verdanken. Das Sponsern von 2 Funkmikrophonen gelangt uns sehr zum Vorteil. Allein, dass da jetzt 2 Strippen weniger als Stolperfallen auf dem Fußboden rumliegen, ist ein unbestreitbarer Gewinn. Dass die beiden Mikrophone einen gewissen Bedarf an Batterien mit sich bringen, beeinträchtigt die Sache zum Glück nicht allzu sehr.
Der Plan an besagtem Freitagnachmittag war nun, unser gesamtes Repertoire einmal von Anfang bis Ende, Titel für Titel durchzuprobieren. Wir trafen uns extra schon um 15.00 Uhr, denn knapp 50 Titel, die wollen erstmal gespielt sein. Und eine kurze Pause hin und wieder braucht man ja schließlich auch.
Unsere Probenzeit geht normalerweise immer so bis gegen 19.30 Uhr, was in diesem speziellen Fall ja vier und eine halbe Stunde waren. Es bestand also zumindest theoretisch die Möglichkeit, unseren gesamten Spielplan einmal komplett zu schaffen. Aber irgendwie gab es zwischendurch wohl doch noch zu viele Diskussionen, so dass am Ende trotzdem einige Titel übrigblieben, Allerdings alles Lieder, bei denen wir uns sicher waren, dass wir sie im Falle des Falles durchaus nahezu fehlerfrei hätten vortragen können. Insofern fühlten wir uns an diesem Freitagabend also durchaus gerüstet, am darauffolgenden Samstag, dem 20. Juli 2024, einen halbwegs passablen Auftritt hinzubekommen.
Ich hatte – was ich hier noch erwähnen möchte – im Vorfeld bei der Redaktion der Ostthüringer Zeitung den Antrag gestellt, eine kurze Ankündigung unseres Konzertes zu drucken. Das Blatt erscheint im ganzen Landkreis und ich dachte, dadurch könnte womöglich doch der Eine oder Andere noch motiviert werden, unser Konzert zu besuchen. Der OTZ Reporter Guido Berg machte mir daraufhin den Vorschlag, nach einem kurzen Interview mit mir, diesem Beitrag am Ende etwas mehr Platz einräumen zu können. So erschien also am Mittwoch vor dem Auftritt in der OTZ ein fast halbseitiger Artikel über das bevorstehende Konzert, ausgeschmückt mit einigen Details aus meinem persönlichen Leben.
Der Samstagmorgen zeigte sich von einer recht angenehmen Seite. Die Wetterprognosen kündigten einen sehr heißen Tag an, aber dünne Wolkenfelder, die immer wieder durchzogen, milderten die Hitze etwas ab. Um 10.00 Uhr trafen wir uns am Vereinshaus, um unsere Anlage von hier zur Bühne zu bringen. Mit dem Kleintransporter, den uns die Lebensgemeinschaft freundlich zur Verfügung stellte, eine ganz gut lösbare Aufgabe. Allerdings merken die mittlerweile ja doch in die Jahre gekommenen Knochen durchaus, dass das früher alles einmal leichter von der Hand ging. Jammern steht bei so etwas allerdings nicht auf der Tagesordnung und nach schätzungsweise einer Stunde stand die komplette Anlage im „GERMANENTEMPEL“, wie unsere Bühne jetzt sinn- und liebevoll genannt wird.
Wenn es darum geht, das Ganze dann wieder zum Laufen zu bringen, kann ich unseren Techniker Marc nur jedes Mal wieder aufs Neue bewundern. Bei dem Mischmasch aus digitalen und analogen Stell- und Verstärkermechanismen den Überblick zu behalten, ist eine Wahnsinnsleistung. Nach etwa einer weiteren Stunde konnten wir wieder einschalten. Dann machten wir erstmal Mittagspause.
Danach ging es mit einer Neuerung weiter – Marc hatte 5 getrennt regelbare Monitorboxen auf die Bühne gebracht.
So gegen 16.00 Uhr tauchte dann unsere Vorband auf der Festwiese auf. Die Musikgruppe der Lebensgemeinschaft Wickersdorf. Wir hatten vereinbart, dass sie der Einfachheit halber einfach über unsere Anlage spielen sollten. Was am Ende eigentlich auch ganz gut funktionierte. Um halb sieben fingen sie an. Und ich muss einräumen, sie spielten eine Stunde lang richtig gute Musik.
Nachdem Marc die 5 getrennt regelbaren Monitorboxen nochmal kurz nachjustiert hatte, begannen wir fast pünktlich um 20.00 Uhr mit unserem Auftritt. Das Wetter hatte sich wunderbar gehalten und an Publikum, würde ich sagen, mangelte es nicht. Ich weiß nicht mehr genau, ob es in der zweiten oder dritten Pause war, als dann doch eine ziemlich kompakte Wolkenwand aufzog und es kurz anfing, zu regnen. Zum Glück war der Schauer nach wenigen Minuten wieder vorbei. Die Stimmung bei unseren Zuhörern blieb dadurch weitgehend ungetrübt. Der Auftritt einer jungen Dame aus der LG, die mit uns das Lied „Alt wie ein Baum“ von den Puhdys sang, kam offensichtlich recht gut beim Publikum an. Meine eigene getrennt regelbare Monitorbox leistete im Laufe des Abends mit wenigen Ausnahmen eigentlich recht gute Arbeit, so dass ich einen ganz ordentlichen akustischen Eindruck davon hatte, was wir jeweils spielten. Ich bin überhaupt der Meinung, dass die Wiedergabe über die Monitore auf diese Weise gut von Marc gelöst war. Was nicht bedeutet, dass es dabei nicht womöglich auch noch ein wenig Luft nach oben gäbe.
Unseren Auftritt zum Sommerfest 2024 halte ich im Nachhinein auf jeden Fall für eine ziemlich gut gelungene Veranstaltung.
Heimatverein Wickersdorf e. V. Eddy Bleyer
Juli 2024 Fotos: Jutta Munzert, Haiko Jakob, Reinhardt Stellmach