Eine grobe Vorausplanung

Eine grobe Vorausplanung

Weil ja alles im Leben ein großer immer wiederkehrender Kreislauf ist, habe ich über Arbeitseinsätze in Wickersdorf schon des Öfteren berichtet. Weil freilich jedes Jahr mit einem Winter ausklingt und das darauffolgende mit demselben Winter beginnt, bleiben auch solche Arbeitseinsätze Teil des sich wiederholenden Ganzen.

Leider ist es ja nach wie vor so, dass die Winter hier in unseren Breiten im direkten Umfeld von uns Menschen unschöne Spuren hinterlassen können. Auch will mit dem beginnenden Frühling die ungehemmt einsetzende Vegetationsperiode erst einmal in geordnete Bahnen geleitet werden. Wenn das Dorf ordentlich und gut aufgeräumt erscheint, kann es für seine Bewohner schließlich zu ihrem Lieblingsdorf werden. In solch einem Dorf fühlen sie sich heimisch und geborgen. Das trifft, wie ganz sicher in vielen anderen Dörfern, natürlich auch in Wickersdorf zu. Eben aus diesem Grunde ist ein gemeinsamer Arbeitseinsatz für die Einwohner von Wickersdorf seit vielen Jahren schon fast zur Tradition geworden. 2024 war dieser Einsatz für  den 27. April, einem Samstag, angesetzt.

Eine grobe Vorausplanung über die notwendigen Verrichtungen geht dabei schon immer vom Vorstand des Heimatvereins aus. Irgendwie entsteht allerdings letzthin ein wenig der Eindruck, dass die Kommunikation mit den Bürgern diesbezüglich doch etwas zu wünschen übriglässt. Kritische Hinweise in dieser Richtung sollen deshalb nicht ungehört verklingen. Schließlich kann das erklärte Ziel nur sein, dass alle an einem Strang ziehen. Anders kann natürlich auch die Arbeit des Heimatvereins nicht funktionieren. Dies bedenkend, trafen sich also zum festgesetzten Termin etwa 20 Teilnehmer zur diesjährigen Dorfverschönerung auf dem Dorfplatz. 2 Helfer aus dem unteren Dorf fanden sich beim ehemaligen Schöler – Grundstück ein, um den dort inzwischen wild wuchernden Rasen wenigstens wieder mal ein klein wenig in Form zu bringen.

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Eine weitere Abordnung machte sich gleich zu Beginn auf den Weg zu unserem Molkenborn. Dieses durchaus schon fast als historisch zu bezeichnende, nicht allzu große Bauwerk sollte nach Plänen des Heimatverein – Vorstandes durch eine Firma von Grund auf instandgesetzt werden.

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Dies hätte allerdings sehr wahrscheinlich erhebliche bauliche Veränderungen mit sich gebracht und wäre zudem nicht ganz billig geworden. Einige Bürger äußerten nun die Meinung, dass das kleine Monument durch Eigeninitiative absolut ohne allzu großartigen Aufwand erhalten werden könnte. Und dass dabei vor allem sein jetziges Erscheinungsbild erhalten bliebe. Nun erklärt sich der Vorstand bereit, die lobenswerte Initiative bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Die Organisation des Ganzen übernehmen die Initiatoren selbst.

Auf dem Dorfplatz wurde indessen Hauptaugenmerk auf die Errichtung eines neuen Springbrunnens gelegt. Der alte musste nach vielen Jahren treuen Dienstes nun heuer doch ausgemustert werden.

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Die Hauptschwierigkeit bestand darin, dass vom Vorstand niemand mehr genau wusste, wie die mit drei unterschiedlich großen Kugeln bestückten Wasserspiele eigentlich aufgebaut werden sollten. Laut dem beiliegenden Foto sollten die Kugeln flach nebeneinanderliegen. Dazu reichte aber leider die vorhandene Fläche nicht aus. Nach eingehender Diskussion wurde daher beschlossen, sie in Form eines Schneemannes übereinander zu stellen. Leider mussten wir am Ende feststellen, dass das ausströmende Wasser nicht genügt, um die untere, größte Kugel vollständig zu umfließen. Ein kleiner Makel, mit dem man meiner Meinung nach aber leben kann.

Selbstverständlich wurde auch wieder die Pflege der Grünanlagen in Angriff genommen. Das Beschneiden von Hecken und Sträuchern, sowie Rasen mähen gehören jedes Jahr automatisch zu den wichtigsten Aufgaben. So dass sich alles wieder in frischem Grün und bunten Blüten neu entfalten kann.

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Drei Mitglieder der Band „Die Alten Germanen“ machten sich inzwischen darüber, in Ihrem Germanentempel ein wenig aufzuräumen. Auch wenn nach den Konzerten die Bühne grundsätzlich wieder abgeräumt wird, können leichte Gebrauchspuren teilweise nicht völlig vermieden werden.

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Dies ist nun erst einmal wieder in Ordnung gebracht. Später wendeten sich die Altmusiker anderen Aufgaben im Keller und an den Dachrinnen des Vereinshauses zu.

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Dass die Fenster des Vereinshauses im Laufe eines Jahres freilich auch Staub ansetzen, ist sicher jedem klar. Auch die Küchen und sanitären Anlagen erhalten bei dieser Gelegenheit ihren jährlichen Frühjahrsputz.

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Ein schlagfertiges Team von 2 Mann hingegen zog es hinaus in die Natur. Mit Hilfe eines bemerkenswerten, selbstgebauten Transportvehikels beschilderten sie einen Teil unserer früher sehr reizvollen Wanderwege.

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Nachdem der Forst sie sich vorgenommen hat, ist das Wandern dort allerdings inzwischen ein sehr ehrgeiziges Unterfangen, das wohl auch ausgesprochen abenteuerliche Züge annehmen kann. Was ehedem mal Wege waren, gleicht heute eher einer Mondlandschaft.

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Und während alle fleißig ihren Dienst verrichteten, huschte ich mit meinem Fotoapparat zwischen den Stationen umher um alles im Bild festzuhalten. Wie alle Jahre wieder, erntete ich dabei natürlich des Öfteren die Frage, was ich eigentlich arbeite. Dazu möchte ich mich an dieser Stelle nicht weiter äußern. Am abschließenden, aus Kartoffelsalat mit Wienern bestehenden Mittagsmahl durfte ich, obwohl ich nichts gearbeitet hatte, trotzdem teilnehmen und hielt auch da einige Szenen fotografisch fest.

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Nun will ich hier schnell noch den verzweifelten Versuch machen, meine permanente Untätigkeit wieder gut zu machen, indem ich allen Helfern ein großes Lob und einen herzlichen Dank ausspreche. Ich hoffe, ich kriege sie nächstes Jahr alle wieder vor die Linse.

Heimatverein Wickersdorf e.V.                                                             Eddy Bleyer

April 2024

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