Schon seit vielen, vielen Jahren besucht uns der Hoheneicher Posaunenchor am 4. Advent in Wickersdorf, um mit seiner Musik die adventliche Stimmung im Volke ein wenig zu unterstützen. Da wir dieses Jahr den nicht allzu häufigen Sonderfall hatten, dass der 4. Advent genau auf den Heiligen Abend fiel, wurde der Termin ganz unkompliziert auf den 3. Advent vorverlegt. Für 16.30 Uhr hatte sich der Posaunenchor angemeldet.
Da ein Glühwein unter freiem Himmel der Adventsstimmung ebenfalls durchaus zuträglich sein kann, hatten Bernd Liebner und Gerd Rosenbusch von unserer Freiwilligen Feuerwehr rechtzeitig ihren Glühweinstand in Stellung gebracht und angeheizt.
Als ich gegen 16.15 Uhr auf dem Sportplatz ankam, duftete es schon recht verführerisch. Die Anzahl an Gästen ließ allerdings noch etwas zu wünschen übrig. So um 16.20 Uhr herum sagte Bernd schließlich „Na hoffentlich kommt überhaupt noch jemand. Nicht, dass wir unser Zeug hier heute umsonst aufgebaut haben“. Aber nur wenig später sah man dann die Wickersdorfer von allen Seiten auf den Sportplatz zukommen.
Ganz pünktlich 16.30 Uhr zogen dann auch die Musiker des Posaunenchores ein und bauten sich auf der Bühne auf. Zwei Bänke mussten noch beiseite geräumt werden und dann hatten die Bläser und Bläserinnen, die diesmal verhältnismäßig zahlreich erschienen waren, genug Platz, um sich im Halbkreis auf der Bühne aufzustellen.
Ich finde es schon ganz erstaunlich, welches Hochgefühl der Klang dieser Blechblasinstrumente in mir immer wieder auslöst. Auch gerade für die Adventsmusik sind sie tatsächlich ausgezeichnet geeignet. Das muss ich als alter Rock- und Bluesfan an dieser Stelle einfach mal bekennen. Und ich bin sicher nicht der Einzige, dem der Klang dieser besinnlichen Lieder immer wieder durch und durch geht. Wettergeschützt auf der Bühne und bei leichten Plustemperaturen hielten die Bläser locker eine halbe Stunde durch. Ich habe sie erlebt, wie sie schon ganz anderen Wetterkapriolen trotzten. Bei eisigem Frost im Schneegestöber sah ich sie schon stehen und wunderte mich nur, wie sich ihre Finger auf den Ventilen überhaupt noch bewegen konnten.
Nun, wenn die Bedingungen diesmal auch nicht ganz so hart waren, ein schöner heißer Glühwein wird ihnen nach ihrem Auftritt sicher gutgetan haben. Leider weiß ich jetzt gar nicht, wen ich dafür loben muss, dass er unseren tapferen Musikanten ihren Glühwein bezahlte.
Bevor ich mich verabschiedete (ich muss ja nicht immer der Letzte sein), erfuhr ich von Bernd noch, dass sich das Aufbauen seiner Glühweingarnitur nun doch gelohnt hatte. Und demnach zu urteilen, wie viele Leute da noch standen, als ich mich still und leise aus dem Staub machte, könnte wohl noch so mancher Becher über die Theke gegangen sein. Ein richtig gemütliches Stündchen wurde uns Wickersdorfern an diesem Nachmittag beschert. Von unseren Musikussen, wie freilich auch von den Herren am Glühweinstand. Dafür kann man sich doch nur bedanken … und sich natürlich insgeheim schon aufs nächste Mal freuen.
Heimatverein Wickersdorf Eddy Bleyer