Wenn sich bestimmte Dinge Jahr für Jahr, oder sonst irgendwie in regelmäßigen Abständen immer wieder wiederholen, bezeichnet man sie irgendwann einmal als Tradition. Über derlei Traditionen kann ich als Hauptberichterstatter der kleinen Gemeinde Wickersdorf in mannigfaltiger Weise erzählen und habe das in den letzten Jahrzehnten auch fleißig getan. Dazu gehören natürlich die ständig wiederkehrenden Lagerfeuer am 30. April und am 02. Oktober jedes Jahres.
Solche Lagerfeuer beinhalten für einen Berichterstatter wie mich ein kleines Problem. Sie laufen eigentlich fast immer auf nahezu die gleiche Weise ab. Feuer an, Leute kommen, essen, trinken, quatschen, gehen wieder heim. Wenn man dann zum Beispiel über xx solcher Lagerfeuer berichtet hat, immer wieder dasselbe, wird es langweilig, wenn man beim xy. Mal nochmal dasselbe zu berichten hat.
Deshalb habe ich beschlossen, diesmal das ganze übliche Geplänkel über unsere Lagerfeuer einfach wegzulassen und in meinem Bericht nur einige gravierende Unterschiede herauszustellen.
Da wäre zum ersten das Wetter. Im krassen Gegensatz zu allen Lagerfeuern, an die ich mich erinnern kann, war am 02. Oktober 2023 ein herrlicher, lauer Spätsommerabend, an dem niemand zu frieren brauchte. Nicht einmal ich.
Und dann passierte da noch etwas vollkommen Untypisches, was es, soviel ich weiß, auch noch nie gegeben hat. So etwa gegen 22.00 Uhr ging dem Versorgungstrupp der Feuerwehr das Bier aus. Nur gut, dass es da noch Reste vom letzten Rentnertreff im Vereinshaus gab. Und als ganz feines Schmankerl noch eine Flasche selbstgemachten Apfelwein von Rene Schulz. Damit haben dann Einige noch so lange in die kuschelig warme Nacht hinein gefeiert, dass ich das Ende selbst gar nicht mehr miterlebte.
Heimatverein Wickersdorf e. V. Eddy Bleyer
Oktober 2023