Der Vortag unseres Nationalfeiertages 2019 war kalt und regnerisch. Obwohl der gesamte Sommer sich nicht gerade durch reichliche Niederschläge ausgezeichnet hatte, am 02. Oktober regnete es nicht wenig. Die niedrigen Temperaturen dazu verbreiteten ein unbehagliches Gefühl.
Obwohl ich selbst sehr empfindlich auf derartige Verhältnisse reagiere, nahm ich mir vor, gegen Abend zumindest einmal kurz unseren Lagerfeuerplatz aufzusuchen, wo die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr unsere Einwohner wie jedes Jahr mit einem gewaltigen Lagerfeuer erfreuen wollten.
Lange zu bleiben hatte ich nicht vor, denn bei diesem Wetter, so vermutete ich, würden wohl ohnehin nicht allzu viele Leute kommen. Von diesen Helden allerdings wollte ich wenigstens ein paar Schnappschüsse einfangen.
Gesagt, getan! Als ich zu Hause losmarschierte, begann es gerade wieder ganz unangenehm vor sich hin zu nieseln. Warm und halbwegs wasserdicht bekleidet war ich ja, so dass ich tapfer voranschritt.
Wie angenommen, war vor Ort nicht sehr viel los. Ungeachtet dessen bereiteten sich die Kameraden auf das Entzünden des beachtlichen Holzhaufens vor. Dieser war freilich durch den Dauerregen völlig durchweicht und es war zu befürchten, dass er nicht besonders leicht entflammbar sein würde. Doch Plan ist nun mal Plan und ein Wickersdorfer Feuerwehrmann lässt sich nicht so leicht entmutigen.
Mit der Zeit tauchten dann auch durchaus ein paar vereinzelte Personen auf der Bildfläche auf. Bezeichnend war, dass selbst aus der Lebensgemeinschaft sich nur ein recht karges Trüppchen nach draußen wagte.
Die Geschäfte am Bratwurstrost, der wieder mit Bernd Liebner und Gerd Rosenbusch bemannt war, liefen so halbwegs gut, da sich ja trotzdem einige Familien der LG die Bratwürste schüsselweise nach Hause holten.
Als sich schließlich der Platz so leidlich gefüllt hatte, ergriffen Kuno Rosenbusch und Michel Harbich die Gasflasche und machten sich darüber, den sacknassen Holzhaufen in Brand zu setzen. Was natürlich wirklich nicht so ganz einfach war. Doch wie es mit so einem Feuer nun mal so ist – wenn es dann einmal brennt, dann brennt es. Zu regnen hatte es inzwischen aufgehört, so dass die Flammen schließlich doch hell lodernd um sich griffen. Bei dieser Nässe konnte es natürlich nicht ausbleiben, dass die Dampfentwicklung immens war. So etwas sieht man allerdings auch nicht alle Tage.
Mit dem Einbruch der Dämmerung zog ich mich völlig ausgekühlt zurück, während sich die wenigen harten Kämpfer ums Feuer scharten, um sich den Bauch oder den Buckel daran aufzuwärmen. Und ich konnte zumindest ein paar ganz brauchbare, fotografische Impressionen mit nach Hause nehmen.
Heimatverein Wickersdorf e.V. Eddy Bleyer
Fotos: Haiko Jakob, Eddy Bleyer