Schon von frühester Kindheit an war für mich der Maibaum auf dem Dreieck ein Symbol für Freude und Feierlichkeit. Damals machte ich mir kaum Gedanken darum, wie er dahin kam, wo er jeweils stand. Heute weiß ich, dass die Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr ein ordentliches Stück Arbeit haben, bis die festlich geschmückte Fichte endlich ihren Platz inmitten unseres schönen Dorfes einnehmen kann. Und ich finde es sehr lobenswert, dass sich immer wieder Menschen finden, die die Mühe auf sich nehmen, diese alte Tradition am Leben zu erhalten. Hier in Wickersdorf, wie in vielen anderen Orten deutschlandweit.
Bei uns ist nun schon seit sehr vielen Jahren so, dass die Bürger dazu eingeladen werden, Zeuge zu sein, wenn der ansehnliche Baum an seinem Standort aufgerichtet wird. Und oft sind es auch nicht wenige Bürger, die dieser Einladung Folge leisten. Zumal Bernd Liebner und Gerd Rosenbusch mit ihren Spezialitäten vom Rost regelmäßig auch für den entsprechenden kulinarischen Genuss sorgen. Wobei natürlich auch trinkbare Köstlichkeiten nicht zu kurz kommen.
Am 30. April 2019 war sogar das Wetter gar nicht so schlecht. Das konnte man in den vergangenen Jahren nicht immer behaupten. Sonderlich warm war es dieses Jahr nicht, aber immerhin klar und nur sparsam bewölkt. Und ein recht kühler Wind wehte zeitweise über den Dorfplatz. Das helle Licht der Sonne entschädigte aber doch etwas für die nicht so gemütlichen Temperaturen. Schließlich ist der letzte Apriltag natürlich auch kein Hochsommer.
Dass sich nach getaner Arbeit Feuerwehr und Bürger zum Lagerfeuerplatz begeben, um bei einem zünftigen Walpurgisfeuer noch ein bisschen nachzufeiern, gehört unbestritten auch schon seit vielen Jahren zur Tradition. Normalerweise ist der Lagerfeuerplatz eine mächtig zugige Ecke. Deshalb verwunderte es fast ein wenig, dass es an diesem Tag dort hinten ziemlich windstill war. Offensichtlich wegen der Windstille fühlten sich die Temperaturen viel erträglicher als auf dem Dorfplatz an. Das wunderbar lodernde Feuer tat das Seinige dazu.
Freilich hatten auch Bernd und Gerd ihre Versorgungsstation vor Ort verlegt, so dass der Kampf gegen Hunger und Durst erfolgreich weiter bestritten werden konnte. Ich gehe einfach mal davon aus, dass zumindest auch der kleinste Resthunger besiegt war, als die letzte Wurst und das letzte Stück Fleisch vom Rost genommen wurden. Mit dem Durst ist das natürlicherweise eine andere Sache. Der hört ja eigentlich nie so richtig auf. Das Versorgungsteam hatte aber für durchaus ausreichende Reserven gesorgt.
Was sich freilich auch stimulierend auf die Laune der Anwesenden auswirkte. Über den Ausgang der Party kann ich nichts Genaues schreiben. Ich verließ wegen frühzeitiger Termine am nächsten Tag die Veranstaltung schon etwas eher. Da war die Stimmung aber jedenfalls ganz grandios. Den Kameraden der Feuerwehr und ihren Helfern soll an dieser Stelle deshalb nochmal recht herzlich gedankt sein.
Heimatverein Wickersdorf Eddy Bleyer
Wer erkennt diesen mutigen Buschmann? (Auflösung am Schluss)
Der unerschrockene Baumträger ist Marcus Harbich!