Das Jahr 2011
Die Zeit vergeht. Wir schreiben inzwischen das Jahr 2011. Schlecht genutzt haben die Alten Germanen die Monate, die verstrichen sind, eigentlich nicht. Proben fanden soweit regelmäßig statt, wie es urlaubs- oder krankheitsbedingte Verhinderungen zuließen. Dabei vollbrachten wir keine Wunder, aber wir waren am Ball.
So wussten wir schon relativ früh, dass wir am 21.Mai wieder im Auebad spielen sollten. Gesagt, getan! Was sich daraus für ein Highlight entwickeln würde, ahnte aber vorher keiner. Also ich beschreibe es einfach mal mit dem Wort „grandios“. So eine Stimmung, wie bei dieser Mucke, haben die vier alten Herren, denke ich mal, noch nicht erlebt. Und ich war schließlich jedes Mal dabei.
Diesmal passte eigentlich wirklich alles zusammen. Das Wetter war gut und im Laufe des Nachmittages waren irgendwelche Feuerwehrwettkämpfe im Badgelände. So waren schon mal eine ganze Menge Leute da, als wir anfingen, unsere Anlage aufzubauen. Die hat sich inzwischen auch sehr zu unseren Gunsten verändert.
Wir hatten ja bereits zu unseren letzten Auftritten einiges an Licht aufgebaut. Nun hat Marc Munzert inzwischen ein Computerprogramm auf seinem Laptop installiert, das die Lampen im Takt unserer Musik ansteuert. Das bringt sicher schon ganz eindrucksvolle Effekte. Eine Woche vor dem Auftritt hatten wir das Ganze zum ersten Mal vollständig an der Anlage angeschlossen. Zur Sicherheit, dass auch alles funktioniert. Das hat es dann auch. Der Nachteil der Geschichte ist der, dass wir nun noch mehr Kisten mit Kabeln und Zeug mit uns rumschleppen müssen. Gott sei Dank ist Marc in dieser Frage sehr flexibel und besorgt immer mal so zweckmäßige Sachen, wie zum Beispiel Transportkisten, auf Arbeit. Auch wenn es mal irgendwo an einer Halterung oder anderen kleineren Sachen fehlt, findet er oftmals eine Lösung. Er ist insgesamt tatsächlich sehr praktisch veranlagt.
Unser kleiner PKW – Anhänger, mit dem wir die letzten Male fast die gesamte Anlage transportierten, reicht nun aber leider nicht mehr. Der Platzbedarf, wenn wir mit dem ganzen Kram irgendwo hin müssen, ist ganz rapide gestiegen. Demzufolge ist das gleiche mit dem Aufwand beim Auf- bzw. Abbauen der Anlage passiert. Soweit die Nachteile.
Eine sehr spürbare Verbesserung unseres Equipments sind Linzis neue Trommelmikro-fone. Die bringen natürlich einen Schlagzeugsound rüber, wie wir ihn bisher nicht kannten. Da gibt es richtig Druck aufs Zwerchfell des Publikums. Wie es sich gehört halt.
So weit, so gut! Jedenfalls füllte sich das Gelände am 21.Mai dann gegen Abend doch merklich. Ob nun alle Gäste, die da kamen, wussten, was sie erwartet, ist natürlich unklar. Ein ziemlicher Teil erschien aber ganz zielbewusst, um uns zu hören. Das war dann sicher auch der Teil, dem wir diese bombastische Stimmung zu verdanken hatten. Schon wirklich gleich nach den ersten paar Titeln gab es durchaus bemerkenswerten Applaus. Und die Steigerungsrate war auch nicht zu verachten. Verbunden mit der Tatsache, dass dann am späten Abend immer noch weiter Leute kamen, die sich offensichtlich von der Begeiste-rung mitreißen ließen. Gegen Mitternacht war der Laden dann endlich geknackte voll. Alles Menschen, die absolut auf unserer Seite waren. Wenn es nach denen gegangen wäre, hätten wir wohl die Nacht durchmachen können.
Was natürlich leider nicht ging. Aber es macht trotzdem Spaß, wenn man ein derartiges Feedback bekommt.
Insofern können wir uns ziemlich sicher sein, dass weitere Auftritte im Auebad folgen und sicher auch – sagen wir mal – erfolgreich ausgehen werden. Darauf können wir uns wohl jetzt schon freuen.
Saalfeld – Altstadt!
6 Locations – 6 Bands – 0 Eintritt – und wir mittendrin! Wir, die Alten Germanen!
Erstmals in der Geschichte der Band taucht ihr Name in der landkreisübergreifenden Presse auf, ohne dass wir selbst ihn dort eingebracht haben. Das Plakat, auf dem unser Name erscheint, ist größer als Din A4 und nicht von uns selbst gedruckt worden.
Eine andere Liga, Neuland auf der ganzen Linie. Für uns ein ganz großer Durchbruch, auf so einem Event mitspielen zu dürfen. Noch vor wenigen Wochen hätte das keiner geglaubt. Es ging wirklich schnell.
Nur 3 Wochen vorher hatte Uli Knopf (der Vorsitzende des Heimatvereins) mich über das Angebot informiert. Dann nur eine ganz kurze Verhandlungsrunde, und die Sache war gebongt.
Daraufhin fuhren wir am 18. Juni gegen halb 4 mit zwei Hängern voll Anlage im Hof der Alten Münze in Saalfeld ein. Um diese Zeit herrschten auch für mich noch relativ angenehme Temperaturen, zumal wir ja vorerst damit beschäftigt waren, unsere Anlage aufzubauen. Wir sollten spätestens um 20.00 Uhr anfangen und hatten aber locker bis 19.00 Uhr zu tun, um alles halbwegs einzurichten. Mit Marc Munzerts Neuerungen ist der Aufbau um Einiges komplizierter geworden. Auch Jagger gab zu, dass er langsam die Übersicht verliert.
Uns schräg gegenüber stand unser Auftraggeber, der Wirt des „Pappenheimer“.
Als dann kurz nach 7 die ersten Leute an seiner Freilufttheke Aufstellung nahmen, bat er uns, erstmal ein paar Titel zu spielen.
Wir taten es und damit war der Stein ins Rollen gebracht. Innerhalb recht kurzer Zeit war der Platz knackig voll. Wir trauten uns erstmal gar nicht, Pause zu machen. Was auch gut so war. Denn merklich, immer wenn wir Schluss machten, liefen die Leute weg. Trotzdem blieb die Stimmung eigentlich auf einem jederzeit positiven Level. Nach dem Dunkelwerden machte sich dann sogar noch eine deutlich spürbare Steigerung bemerkbar. Nicht unbedingt bei uns, aber beim Publikum.
Man merkte, den Leuten machte unsere Musik richtig Spaß. Optimistisch gestimmt waren wir diesen Auftritt angegangen und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Einmal vor Leuten spielen, die uns nicht schon aus der Schule oder anderswoher kannten. Das war an diesem Abend die Herausforderung. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass nicht auch eine Menge gute alte Bekannte und Freunde, sagen wir mal – zu unserer tatkräftigen Unterstützung – gekommen waren. Einiges vom Erfolg dieses Abends haben wir sicher auch ihnen zu verdanken. Aber es ist trotzdem herrlich, zu erleben, dass man auch noch in unserem Alter als blutiger Amateurrockmusiker selbst ein teilweise völlig unbekanntes Publikum rechtschaffen begeistern kann.
Openair in Wickersdorf
Folgend einer alten Tradition, wird vorfahren, am 20 August 2011, ein riesiger Sattel-schlepper auf dem Festplatze zu Wickersdorf. Emsige Menschlein mögen alsbald sich darum tummeln, um zu basteln eine prächtige Bühne daraus.
Wenn dann des Abends schlägt die Uhr so gegen 7, wollen kommen 4 betagte Herren daher, welche „Die Alten Germanen“ sich nennen. Selbige werden sodann in gemäch-lichem Schritte erklimmen die Höhen des vortrefflich hergerichteten Bühnenraumes und anfangen zu rocken, dass die Fetzen fliegen.
Derweil wird unten auf dem Platze, Roni, die holde Maid, mit ihrem Imbiss stehen und fleißig dafür Sorge tragen, dass keinem der gebannt lauschenden Zuhörer übel werde vor Nahrungsmangel oder gar vor Durst.
Doch wer da denkt, dass den Eintritt mit barer Münze er müsse sich erkaufen, der irrt gewaltig. Möge da kommen, wer immer auch wolle – just vollends ohne Geld wird Einlass ihm gewährt. Wichtig ist nur, dass gute Launen jeden Gast erquicken, denn so nur kann das Fest ein wahres Labsal sein.
Heimatverein Wickersdorf Eddy Bleyer
Glück gehabt
Nachdem sich ja nun der Sommer dieses Jahr eigentlich mehr von einer recht ungemüt-lichen Seite her präsentierte, strahlte am 20. August schon früh beizeiten die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel.
Wahrhaft glückliche Umstände für alle Wickersdorfer, die an diesem Tag zusammen mit zahlreichen Gästen von nah und fern zum Openair der Alten Germanen wieder so richtig ausgelassen feiern wollten.
Das Wetter hielt dann auch wirklich bis zum Abend durch. Als so gegen 20.00 Uhr die 4 Hobbyrocker auf ihrer Sattelschlepperbühne endlich so weit waren, mit ihrer Arbeit für diesen Abend zu beginnen, hatte sich Publikum schon mal reichlich eingefunden. Die Stimmung auf der Festwiese war entsprechend gut. Roni, die sich wieder dem leiblichen Wohle all der Menschen widmete, hatte mit ihren Gehilfen schon zu diesem Zeitpunkt ordentlich zu tun.
Als sich dann zu späterer Stunde die Sonne langsam ihrem Untergang zu neigte, hielten es allerdings nur noch ein paar ganz hart gesottene ganz ohne Jacke aus. Der Wickersdorfer Festplatz ist eine recht zugige Ecke.
Während die Musiker unter ihrer Plane so einigermaßen vor der leicht böigen Abendluft geschützt waren, zog über das Publikum zeitweise doch ein recht kühles Lüftchen hin. So zog es manch ein Zuhörer vor, sich mit molliger Bekleidung dagegen möglichst zu ver-wahren.
Die 4 Akteure auf der Bühne gaben indes ihr Bestes, dem dankbaren Publikum ordentlich einzuheizen. Dies schien durchaus auch zu fruchten. Die Menschenmenge jedenfalls wurde zu fortgeschrittener Stunde immer dichter und die Stimmung, wie erwartet, immer ausgelassener.
Die Mischung aus heißer Musik und kühlen Getränken war offensichtlich genau der richtige Mix. Dabei tat es dem Spaß keinerlei Abbruch, wenn der Vortrag der Band manchmal auch nicht ganz mit ihrem Konzept übereinstimmte. Der eine oder andere falsche Ton hier und da wurde von den Zuhörern höflicherweise, oder ja vielleicht auch tatsächlich, einfach nicht wahrgenommen. Die gehörige Lautstärke, von der imposanten Freiluftanlage unseres alljährlichen Gasttechnikers Oliver erzeugt, und die grandiosen Lichteffekte unseres eigenen Technikers Mark trugen sicher ihren Teil dazu bei. Ronis Umsatz von mehr oder weniger berauschenden Getränken womöglich auch.
Zum Ende des Abends hin, es war schon reichlich spät, erreichte auch der Wohlfühlpegel in der Menge seinen Höhepunkt. Aber frei nach dem Motto: „Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören“, musste schließlich auch dieses Fest seinen Abschluss finden.
Wenn es auch während der Veranstaltung einzelne kritische Anmerkungen gab, kann man wohl insgesamt von einem durchgreifenden Erfolg sprechen.
Ein sehr zufriedenes Publikum und eine sehr zufriedene Gastronomie sprechen für sich. Weshalb sollte eine Band da unzufrieden sein. Die Alten Germanen sind froh, dass sie mittlerweile von einer so treuen Fangemeinde begleitet werden. Der Spaß und die Freude, die sie mit ihrer Musik verbreiten, ermutigt sie zum Weitermachen.
In ihrem Alter braucht man das schon manchmal ein bisschen.
Deshalb bedanken sich die Wickersdorfer Altrocker bei allen, die durch ihr Kommen oder durch ihre Mithilfe vor oder während des Konzertes dazu beitrugen, dass es ein solch erquicklicher Abend werden konnte. Und natürlich beim Wetter, dass uns auch dieses Jahr pünktlich genau zum richtigen Zeitpunkt nicht im Stich gelassen hat.
Heimatverein Wickersdorf e.V. Eddy Bleyer
August 2011
Eine Woche nach unserem großen Sommerauftritt auf dem Sportplatz, luden wir unsere Anlage bereits wieder auf die beiden Anhänger. In Schwarza feierte der Sportverein SV 1883 sein Sommerfest. Wir sollten die musikalische Unterhaltung realisieren.
Nach unserer Ankunft mussten wir erst einmal ein paar Minuten warten, denn das Gartentor zum Grundstück war verschlossen. Schon bald fuhr aber ein Wagen vor, dessen Insassen uns schließlich Zutritt verschafften.
Das Zelt, in dem wir spielen sollten, schien mir recht klein, denn mit Stühlen und Tischen für 130 Gäste war es schon recht lückenlos befüllt. Kurzerhand änderten wir das Konzept der Gastgeber und begannen auf der genau gegenüber liegenden Seite unser Zeug aufzu-bauen.
Wesentlich mehr Platz hatten wir dadurch nicht geschaffen, aber auf diese Weise hatten wir die Hauswand im Rücken, die wir sonst mit unseren Lautsprechern direkt angebrüllt hätten. Das nun im Schalltrichter liegende Wohngebiet ließ unserem Sound wenigstens etwa 200 Meter Raum, sich zu entfalten. Unsere Gastgeber nahmen ohnehin an, dass kurz nach 22.00 Uhr die Polizei aufkreuzen würde, um für Ruhe zu sorgen.
Aufgrund der räumlichen Enge gestaltete sich der Aufbau der Anlage als ziemlich chao-tisch. Dazu kam, dass das Gebäude mit einem instabilen Starkstromanschluss ausgerüstet war, der ständig unsere Verstärker in die Knie zwang. Nur gut dass wir einen Techniker wie Mark an unserer Seite hatten, der die Ursache eingrenzte und wir auf eine alternative Stromversorgung ausweichen konnten.
Alles in allem, als wir schon lange begonnen hatten zu spielen, baute Mark immer noch an der Beleuchtung herum.
Die ersten Gäste, die auftauchten, waren unverkennbar um einiges älter als wir. Die Gäste, die ihnen folgten, ebenfalls. Uns drängte sich der Eindruck auf, wir müssten hier eine Rentnerfeier unterhalten. Es schwante uns Schreckliches, wie man so schön sagt. Aber die alten Leute stellten sich als sehr flexibel heraus. Wir hatten extra unser ganzes Programm über den Haufen geschmissen, um ein bisschen langsamer zu beginnen. Doch schon bei der zweiten Runde rockten die Herrschaften die Tanzfläche, wie wir es bei jungen Leuten noch nicht erlebt haben. Und die Stimmung blieb ungetrübt, auch als wir dann ein bisschen flotter aufspielten. Mit einem Gastauftritt und kleineren Einlagen mit Beteiligung des Publikums erlebten wir schließlich einen richtig knalligen Abend. Auch wenn nicht immer alles genau nach Plan lief.
Und die Polizei tauchte am Ende doch nicht auf.
2011-10-01
Ein erster Oktober wie aus dem Bilderbuch. Als wir so gegen 15.00 Uhr damit begannen, die Anlage aufzubauen, war es richtig sommerlich. Die Sonne knisterte volles Programm auf die Bühne im Auebad, so dass man ohne Weiteres kurzärmlich arbeiten konnte. Ein paar Leute saßen auch umher; einige von ihnen gingen sogar ins Wasser.
Die Lage sah eigentlich so aus, dass man mit einem Heidenansturm rechnen musste. Auf den überdachten Bänken, gleich rechts vom Eingang, saß eine Motorradgang aus der Nähe von Halle. Irgendwie hatte die sich zwischenzeitlich mal zurückgezogen, waren später aber wiedergekommen. Wann genau, weiß ich nicht.
Als wir kurz nach 18.00 Uhr anfingen, hatte es sich schon merklich abgekühlt.
Der Wirt hatte uns extra gebeten, etwas eher zu beginnen, weil er, wie auch wir, für die Abend- und Nachtstunden deutlich niedrigere Temperaturen erwartete. Wir sollten Recht behalten. Trotzdem waren wir leicht irritiert, dass trotz der wunderbar klaren Luft, nur ziemlich wenige Leute gekommen waren. Man muss allerdings dazu sagen, dass in der näheren Umgebung einige Konkurrenzveranstaltungen liefen. Im Großen und Ganzen waren wir aber schon halbwegs zufrieden.
Die Stimmung kochte nicht gerade über, aber wir bekamen doch wenigstens dankbaren Applaus für unsere Darbietungen. Die ungemein frische Luft forderte allerdings ihren Tribut. Ab so gegen neun lichteten sich die Ränge merklich. Daran konnte unsere Gastsängerin Jenny aus Rudolstadt (wir lernten sie beim Sportverein kennen) leider auch nichts ändern. Sie hat eigentlich eine sehr schöne Stimme.
Um zehn herum waren nur noch ganz wenige Leute da. Unter anderem die Motorradfahrer aus Halle. Mein Freund und Schulkamerad Hartmut Müller aus Eyba hatte inzwischen herausbekommen, dass sich in ihrer Mitte einige ziemlich professionelle Musiker befan-den. Nach kurzer Diskussion hatten wir sie überredet, eine Einlage zu spielen. Etwas irritiert beobachteten einige Leute, wie der Schlagzeuger auf die Bühne gelenkt wurde, als wäre er sturzbesoffen. Es stellte sich aber schließlich heraus, dass er blind war. Mit Linzis Drums kam er dann am Ende auch nicht wirklich zurecht. Obwohl man merkte, dass er schon Schlagzeug spielen konnte. Der Gitarrist und der Mensch, der Jaggers Bass in die Mangel nahm, verstanden ihr Handwerk allerdings ganz ausgezeichnet.
Schon mit nur ganz wenigen Tönen hatten sie die Stimmung auf ihrer Seite. Ich will ja keinen Neid verbreiten, aber so was müsste man halt können. Wir haben in Folge dessen auch diskutiert, was wir alles falsch machen. Meine Meinung dazu ist: “Profis sind halt Profis.“ In dieses Raster passen die Alten Germanen eben leider nicht hinein. Aber dafür hat Munzels Frau Jutta ein paar wirklich schöne Motive mit meiner Kamera eingefangen.
2011-12-09
Ziemlich unverhofft kamen wir nun kurz vor dem Ende des Jahres 2011 doch noch einmal zum Einsatz. Irgendwann in der zweiten Novemberhälfte erklärte uns Munzel, dass sein Chef uns wieder für seine Weihnachtsfete am 09. Dezember in der Shedhalle in Pößneck buchen möchte. Nach einigem Hin und Her entschlossen wir uns, das Angebot anzunehmen. Diesmal ohne Oliver. Marc meinte, mit unserer Anlage müssten wir hinkommen. Es ist ja in den letzten Wochen einiges an Verstärker- und Lautsprechertech-nik dazu gekommen. Ein bisschen was davon muss allerdings auch erst noch bezahlt werden. Dazu könnten wir das Geld von Maxit ganz gut gebrauchen. Schon deshalb kam es uns logisch vor, es diesmal ohne Oliver zu versuchen.
Marcs Einschätzung hat sich als richtig erwiesen. Es dauerte zwar wieder eine ganze Zeit, bis alles gerichtet war, aber dann klang es nicht schlecht. Und auch mit der Lautstärke konnten wir ganz zufrieden sein.
Im Vorfeld hatten alle, außer mir, extra einen Spielplan mit sogenannten „tanzbaren“ Titeln zusammengestellt. Dieser konnte dann allerdings die Erwartungen, die an ihn gestellt wurden, nicht ganz halten. Es tanzte niemand. Dennoch bin ich überzeugt, dass unsere Musik bei den Leuten gut ankam. Bernd Liebner, der mit uns nach Pößneck gefahren war, konnte beobachten, dass vor allem der ganz große Firmenchef unsere Aktivitäten mit einem beachtlichen Interesse musterte. Freilich dürfte dabei die Einlage des Maxit – Frauenchores, bestehend aus 10 Frauen aus der Büroetage, ein absolutes Highlight in der Firmengeschichte überhaupt gewesen sein. Ob man nun von der geballten Frauenpower akustisch im Saal irgendwas mitbekam (sie standen ziemlich weit von ihren Mikrofonen weg), weiß ich leider nicht. Auf jeden Fall machten sie keinen schlechten Eindruck auf unserer Bühne.
Nachdem sich dann noch so eine brasilianische Bauchtanztruppe in Zipfelmützen vergeb-lich bemüht hatte, ein bisschen Stimmung ins Publikum zu bringen, trauten sich doch noch vereinzelt ein paar Tänzer aufs Parkett. Was Munzel dann dazu bewog, erstmal eine Pause einzulegen.
Ganz zum Schluss, als wir mit unserem Programm schließlich aufgehört hatten, kamen die Tänzer auch wieder. Zu Musik aus der Konserve. Sie hatten sich extra eine CD mitge-bracht, wo dann die echt tanzbaren Titel drauf waren. Gott behüte uns davor, dass wir irgendwann einmal so einen Schnulli spielen müssen.
Ansonsten kann ich nur sagen: „2011! Die Maxit –Weihnachtsfeier! Für uns hat sich der Aufwand gelohnt.“
Sollte sich noch mal die Gelegenheit ergeben, sind wir bestimmt wieder dabei.
2011-12-30
Am Ende des Jahres 2011 sieht es um die Alten Germanen eigentlich gar nicht so schlecht aus. Wir konnten feststellen, dass viele Menschen, fast unabhängig von ihrem Alter, unsere Musik und die Art und Weise, wie wir sie machen, dankbar annehmen. Ich will damit sagen, dass wir überall, wo wir dieses Jahr hinkamen, mit unserem Sound richtig gut ankamen.
Unterm Strich hat sich Ganze auch gelohnt. Schließlich bekamen wir alle Auftritte bezahlt. Keine horrenden Summen, aber durchaus motivierend.
Vor allem unsere Anlage sieht infolge des eingespielten Geldes am Ende des Jahres ganz anders aus, als noch zu Jahresbeginn. Neue Technik, wohin das Auge schaut. Marc Munzert hat das Auge und das Händchen, um diesen ganzen Haufen an High-Tech zu zähmen und richtig zum Klingen zu bringen. Manchmal muss er auch selbst mal ein bisschen überlegen, wenn irgendwas nicht so geht, wie er es sich vorstellt, aber er kriegt es immer wieder hin. Ich will damit andeuten; er hat richtig ein bisschen Ahnung davon, was er da macht. Und weil er es so gut macht, lassen wir vier Alten ihm auch weitestgehend freie Hand.
Leichte Reibereien gab es in den letzten Monaten allerdings mit dem Vorstand des Heimatvereins. Da ja unsere Anlage ursprünglich mal mit Geldern der Gemeinde finanziert und später als Eigentum dem Inventar des Heimatvereins zugeordnet wurde, beschloss der Vorstand vor ein paar Monaten, für die Nutzung außerhalb des Vereins eine Miete zu kassieren. Und wer nutzt die Anlage, oder zumindest Teile davon außerhalb des Vereins? … Richtig! Die Alten Germanen!
Soweit ich nun das Bestreben des Vereins nachvollziehen kann, aus seinem Eigentum so viel Nutzen als möglich zu erzielen, so gut leuchtet mir natürlich ein, dass uns als Band dieses Geld am Ende fehlt. Ein Interessenkonflikt, der momentan auf beiden Seiten – sagen wir mal – für unnötige Aufregung sorgt. Ich hoffe aber sehr, dass diese im nächsten Jahr möglichst unbürokratisch beigelegt werden kann. Ich denke, das wäre für alle Beteiligten das Beste. Und es könnte unter Umständen der weiteren Zusammenarbeit zwischen Verein und Band neue Impulse geben. Ich will an dieser Stelle aber mal nicht zu weit vorweg greifen.
2011 war jedenfalls für die Alten Germanen ein gutes Jahr. Wir haben Einiges auf uns genommen, sind dafür aber auch entschädigt worden.
Es bleibt also zu hoffen, dass es 2012 so oder so ähnlich weiter läuft. Ich habe es ja immer gesagt, man muss als Musiker auch mal raus. Auch wenn wir nicht gerade Künstler sind, haben wir ein Publikum gefunden.
Wir haben viel Zeit investiert, aber es hat Spaß gemacht. Langsam scheint es nun so, als wenn sich der Spaß sogar lohnen würde.